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Vitamin D Rechner


Chris

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Hallo Johannes, schönes Neues Jahr!

 

Nachdem ich meistens schweige, wenn mir was gefällt - sollte ich ändern, also tu ichs: Immer bessere grafische Aufmachungen auf der Seite! ahnst du, dass ich eine kleine Kritik habe, wenn ich mich melde. :)

 

Der Rechner ist schön aufgemacht. Ich würde den Hinweis mit der Blutspiegelmessung ganz oben drüber stellen. Denn die ist meiner Erfahrung nach so viel wichtiger und valider als jeder Rechner. Du hast ja einen genommen mit sehr wenigen detaillierten Fragen. Deshalb finde ich es nochmals wichtiger, dass man sich keinesfalls irgendwelche Dosen aufgrund dieser sehr groben Einschätzung errechnet. Sondern es höchstens als screening verwendet mit Angaben wie "check mal deinen Blutspiegel!" - selbst da ist er mE zu ungenau.

 

Denn mMn ist eine dreistufige subjektive, unquantifizierte Einschätzung darüber, "wie viel man raus kommt", völlig ungeeignet für eine Einschätzung.

 

Meiner Erfahrung nach gibt es eine hohe interindividuelle Variabilität der Synthese. Und v.a. die zugrunde liegende hohe Variabilität der Strahlungsdosis. Die eben um Größenordungen verschieden sein kann, je nachdem, wie das genaue Bestrahlungsverhalten aussieht.

 

Ich schau noch mal nach, ich hatte mal einen excel-Rechner, den ich dir schicken kann, der sehr genau die Freizeitaktivitäten abfragte. Und zwar nach Monat, Zeit, bestrahlte Körperfläche, Breitengrad, Hauttyp, Alter, Größe, Gewicht. Die ersten drei Faktoren waren so dominant gegenüber den anderen, und deren genaue Strahlungsdosis je nach Eingabe um Größenordnungen variierend, dass du da selbst sehen würdest, dass so eine grobe subjektive dreistufige Pauschalaussage wenig Sinn ergibt. Mir empfiehlt er bspw 200IE, und das ist um den Faktor 4 falsch für mich --> Empfehlung "du brauchst keine Supplementierung". Ich habe aber ohne Supplemente einen Januarspiegel von 12ng/ml. Deshalb ergibt das dann bei solchen massiven Abweichungen und Falschempfehlungen wenig Sinn.

 

Das Problem bei Rechnern, die die Strahlungsdosis gut ermitteln, ist, dass sie sehr aufwändig zu bedienen sind. Also hohe Validität, zumindest der Strahlungsdosis - schlechte Praktikabilität. Bei einfachen Rechnern wie den auf der FE-Seite andersrum.

 

Die Erwähnung von Winteraktivitäten um den 53. Breitengrad ist natürlich sowieso irrelevant und würde ich streichen. Das suggeriert den Leuten die falsche Info, als ob diese Winteraktivitäten VitD erzeugen könnten.

 

Ich hoffe, die Kritik trifft nicht zu hart. Ansonsten sags einfach, wenn dir das zu viel ist. Ich hab keine Motivation mehr, mich hier groß reinzusteigern.

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Hi Chris,

danke für das Feedback. Kritik ist immer gut, wenn es die Sache voran bringt.

Der Rechner hat natürlich, wie alle Rechner seine Achillesverse. Weil es aber bisher nichts Brauchbares gibt, wollte ich das Thema mal angehen. Die kursierenden Pauschalempfehlungen gefallen mir noch weniger und bei anderen Rechner ist die Quelle gerne die subjektive Erfahrung :D.

Sonnenexposition ist definitiv ein Big Player. Auch BMI und Hauttyp führen aber zu 2-3x höheren/niedrigen Dosen. Letzteres deckt der Rechner gut ab, ersteres ist zugegebenermaßen noch nicht im besten Detailgrad. Wenn du da gute Daten hast, zeig gerne her. Der Algorithmus soll und kann immer weiter verbessert werden.

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Wieso dann nicht einfach auf nen Rechner verzichten und simpel sagen: Lasst einfach einmal euren Wert checken?

 

Ich verstehe schon, dass es einen als Seitenbetreiber juckt, mehr Inhalt und gadgets zu erstellen, wenn sie möglich sind.

 

Aber wenn der Nutzen negativ ist, weil die Gefahr von Falscheinschätzungen größer ist als eben dazu zu raten, den Wert checken zu lassen - dann sollte man manche Dinge einfach nicht tun. Ich weiß das ist schwer, und nachdem du jetzt auch Zeit und Mühe investiert hast, spielt einfach die commitment fallacy auch mit rein, sowas nicht einfach zurückzuziehen, bis man einen Mehrgewinn über die Empfehlung, einen Test zu machen, hat. Wer hat das jemals schon getan? Und so wirst du es auch nicht tun. :)

 

Ein vernünftiger evidenzbasierter Vorschlag, den viele machen, ohne Test oder komplizierten Rechner, ist, eine generalisierte moderate Einnahmeempfehlung zu machen, zB für das gesamte Winterhalbjahr von 1000 IE/Tag außer bei starken Sonnenanbetern. Auf die Weise, weil die Dosis-Wirkungs-Beziehung von VitD Supplementierung abhängig vom baseline Blutspiegel nichtlinear ist, tritt, je niedriger der Spiegel ist, eine umso größere Erhöhung ein. Ein normaler oder hoher Spiegel erhöht sich allerdings kaum. Das taugt als eine allgemeine Präventionseinnahmeempfehlung.

 

Den excel-Rechner hatte ich von dieser Seite https://vitamind3-cholecalciferol.com/how-to-estimate-your-vitamin-d-level/ . Ich finde sie wissenschaftlich ziemlich schwach; der Rechner soll nur zeigen, wie stark die Strahlungsdosis variiert mit den ganzen Faktoren. Er scheint nicht mehr downloadbar zu sein, ich lade dir meine Version (ist uralt) von meiner Festplatte einfach mal hier hoch.

vitamin d-Estimator.xls

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Aus demselben Grund, warum ich ungerne auf den Kalorienrechner oder Kraftwerterechner verzichte. Auch sie liefern "nur" Anhaltspunkte und man könnte auch sagen, man solle einfach alles ganz individuell ausmessen. Trotzdem vereinfachen sie vieles und lassen schnell Einordnungen vornehmen ... oder auch zukünftige Szenarien simulieren.

Nettes Excel-Sheet, danke fürs Hochladen. Es lässt übrigens so ziemlich die gleichen Faktoren wie mein Rechner einfließen. Klar, die Sonnexposition ist feiner. Aber kannst du tatsächlich deine 18% Expositionszeit pro Woche auf die Minute genau angeben? Zu starkes Mikromanagement hat imo wieder eigene Nachteile. Ist wie bei den Kalorienrechnern, wo von Zähneputzen bis Schlafminutendauer alles angegeben werden muss.

Nichtsdestotrotz kann ich mir gut vorstellen, den Expositionsteil in meinem Vitamin D Rechner weiter auszudifferenzieren. Hätte dazu aber genaue Daten. 

 

Für mich ist entscheidend, dass ich belastbare Fakten habe. Hast dir die verlinkten Studien mal angeschaut? Das hier zB ist ein wesentliches Element: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/core/lw/2.0/html/tileshop_pmc/tileshop_pmc_inline.html?title=Click on image to zoom&p=PMC3&id=4220998_pone.0111265.g001.jpg Für die Meisten ist das eine sehr gute Orientierung. Und selbst Ausreißer kommen < 10.000 nur etwas über die obere Grenze des Optimallevels (gemäß des von dir verlinkten Artikels).

Werde den Hinweis zur Blutspiegelmessung weiter oben platzieren. Finde deinen Einwand in dieser Hinsicht korrekt.

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