Training mit Morbus Bechterew

[Ilai]

Hey FE-Community!

 

Bei einem sehr guten Freund von mir wurde vor einiger Zeit Morbus Bechterew diagnostiziert. Sein Arzt empfiehlt ihm viel Bewegung - aber welche Sportarten genau in Frage kommen und welche nicht, konnte er nicht so ganz sagen. Die Aussage war: "Die Gelenke viel gebrauchen, aber nicht zu fest belasten".

 

Jetzt dachte ich, ich wende mich mal an die endlose Weisheit des FE Forums!

 

Ist es sinnvoll für ihn, ein standard Krafttrainings-Programm (wie z.B. der FE Muskelaufbauplan) durchzuführen? Oder wäre sowas eher schädlich? Gibt es einfach einzelne Übungen, die er nicht ausführen sollte, oder fällt allgemeines Krafttraining weg?

 

Der Grund für mein Fragen: Er merkt, dass ich mich recht angefressen hab am Training und ich merke, dass er eventuell gerne auch damit anfangen würde. Aber bevor wir seine Gelenke kaputt machen, dachte ich mir, ich frage mal hier nach ob und welches überhaupt Training in Frage kommt.

 

Vielen Dank für die Auskunft schon mal!

 

Ilai

[Tazmain]

Also Grundsätzlich ist ein Differenziertes Kraftraining eine sehr gute Art zu Trainieren. Bei Morbus Bechterew geht es in erster linie darum Die WS Aufrichtung zu Trainieren gerade im BWS bereich. Und dehnung der Antagonisten( Brustmuskulatur) Übungen wie Revers Butterfly, Dips, Butterfly usw eine meiner Meinhung nach sehr gute Übung ist Überzüge. Die beweglich keit der BWS ist in erster linie wichtig da in der BWS die Lunge liegt und die Pateineten recht früh Atemprobleme Bekommen. Desweiteren sollte darauf geachtet werden das das ISG nicht massiv Belaste wird das heißt Kniebeuge wäre ok allerdings mit moderatem Gewicht und Kreuzheben würde ich den Plan nicht aufnehmen weil diese Übung schon mit "geringen" Gewicht ein große belastung auf das ISG ausübt.

[Chubbo]

ISG = Iliosakralgelenk?

[phoenatix]

ISG = Iliosakralgelenk?

 

Jep

[Chubbo]

Hätt sonst auch keinen Sinn gemacht

[Delies]

Ich hab auch Morbus Bechterew mit einer Verknöcherung vom 10. bis 12 Brustwirbel und einer dadurch entstandenen Krümmung der BWS. Dadurch habe ich auch einen "leichten" Rundrücken...

Wie kann ich trainieren um diesen Rundrücken entgegenzuwirken...

Ich trainiere im moment 2 bis 3mal die Woche mit einem GK-Plan:

Mache bei jedem Gerät immer noch 2 Aufwärmsätze mit weniger Gewicht.

Was kann ich noch machen um meinen Rücken zu stärken ?

[Chris]

@Ilai: Eigentlich sollte dein Freund das natürlich vor allem mit seinem Arzt, einem Orthopäden und Physio besprechen, die Erfahrung mit Morbus B. Patienten haben. Und am besten meldet er sich selbst hier an, denn direkte Kommunikation ist einfach besser. Für ihn, seine Motivation, wenn er das selbst in die Hand nimmt, und für uns.

 

 

@Tazmain: Ich hatte mir das linke ISG einmal akut verletzt beim Freizeitfußball, und seitdem jahrelang leichte, intermittierende Probleme. Meine Erfahrung ist, dass zwar die Hüftflexion - egal ob durch ruckartige Oberkörpervorlage oder Beinschwung wie beim Spannschuss - am ISG zerrt und das Problem auslöst. Aber dass genau die kontrollierte Hüftflexion und -extension - auf deutsch das Kreuzheben - die Muskeln, Rückenstrecker, hamstrings und Gluteus (auch durch hip thrusts), alles ja Extensoren, stärkt, die diese unkontrollierte, passive Flexion verhindern. Oder zumindest diese Muskeln die Kräfte besser aufnehmen und weniger beim ISG ankommt. Dadurch deutliche Besserung bei mir.

 

Habe auch einen Zehnkämpfer gesprochen, der seine ISG-Probleme seiner Ansicht nach vor allem durch technisch sehr sauberes und kontrolliertes, aber schweres KH (5RM) gelöst hat.

 

Ist das aus deiner Sicht nachvollziehbar und wäre dann ein sehr kontrolliertes KH auch was für jemand mit  Morbus B., oder sieht da die Situation anders aus? Hast du physiotherapeutische ad hoc-Übungen für ISG - also wenn man akut merkt, dass es anfängt zu zwicken? (Falls der TE seinen thread rein halten will, gerne auch per PN an mich - ansonsten finde ich es immer sinnvoll, wenn alle etwas von einem Rat haben). Danke!